Hilfsprojekt "Nähkurs Afghanistan"

Herzlichen Dank allen Spender*innen! Für das Projekt "Nähkurs in Afghanistan" sind wunderbare 3.205,14 Euro zusammen gekommen und unser "Dankeschön"-Quilt geht nach Kümmersbruck bei Amberg.

 

Unterricht in Lesen und Rechnen

2 Studentinnen unterrichten die Kursteilnehmerinnen im Lesen und Rechnen

das erste selbstgenähte Kleid

stolz präsentieren die Mädchen das erste selbstgenähte Kleid

Nähkurs

der Kurs bietet auch Gelegenheit zum Netzwerken untereinander

der erste Nähkurs hat begonnen

10 Frauen und Mädchen lernen (nicht nur) nähen

Der Schulungsraum

Januar 2023: der Schulungsraum ist fertig. Die selbstgebauten Arbeitstische stehen, die mechanischen Nähmaschinen sind angekommen.

Parwan-District

im Parwan-District, ca. 70 km nördlich von Kabul werden die Nähkurse stattfinden.

"It's no longer a man's world"

"It's no longer a man's world". der Charity Quilt für das Projekt für die höchste Spende geht nach Amberg

­Update 13. März 2023:

Der erste Nähkurs in Afghanistan läuft! Mit viel Eigeninitiative und der Unterstützung männlicher Helfer wurden Tische für den Kursraum gebaut, mechanische Nähmaschinen und alles übrige benötigte Material angeschafft. Die Teilnehmerinnen sind Frauen sowie Mädchen ab 13 Jahren, denen vom Regime der Schulbesuch verweigert wird. Stolz präsentieren die Mädchen die ersten selbstgenähten Kleider. Zwei Studentinnen, die nun ebenfalls die Universität nicht mehr besuchen dürfen, unterrichten die Kursteilnehmerinnen in Lesen und Rechnen.


Update 13. Dezember 2022:

Durch unsere Spendenaktion sind insgesamt wunderbare 3.205,14 Euro zusammen gekommen. Das Spendenziel wurde erreicht.
Damit kann für mindestens zehn alleinstehende Frauen, Witwen und Alleinerziehende in Afghanistan (im Parwan Distrikt, nördlich von Kabul, siehe Karte) der Näh- und Erstalphabetisierungskurs finanziert und ihnen dadurch Zugang zu (Aus)bildung, dauerhafter Beschäftigung und Unabhängigkeit verschafft werden.

Die Helfergruppe vor Ort hat bereits zwei geeignete Immobilien ausgewählt, die für die Dauer der Kurse angemietet werden können. Zum einen eine ehemalige Krankenstation in Jabalussaraj, die seit der Machtübernahme der Taliban nicht mehr betrieben wird und sich in Privatbesitz befindet, sowie eine leerstehende Wohnung in Chaharikar, deren Eigentümer in den Iran geflohen sind und die ebenfalls für einen Nähkurs angemietet werden kann.

Wir werden hier weiter über den Fortschritt des Projekts berichten. Schauen Sie wieder vorbei und sehen Sie selbst, wie Ihre Spende Hilfe zur Selbsthilfe leistet.

Die höchste Spende erhielten wir mit 345,67 Euro aus Kümmersbruck bei Amberg. Dorthin geht unser handgenähter Charity-Quilt "It's no longer a man's world" nun. Wir gratulieren herzlich und wünschen viel Freude an unserem textilen Unikat.
 


September 2022 bis 10. Dezember 2022: Die Spendenaktion

„It’s no longer a man’s world“ – oder doch?

Beispiel Afghanistan Ein Jahr danach --- und Frauen dort benötigen unsere Unterstützung mehr denn je!

Ein Jahr nach Abzug der USA und ihrer Verbündeten und der Machtübernahme der Taliban ist die Situation von Teilen der Bevölkerung, insbesondere die der Frauen, in Afghanistan desolat. Sie werden „systematisch unterdrückt und diskriminiert“ (Bericht Amnesty International): "Die schonungslose Unterdrückung der weiblichen Bevölkerung Afghanistans verschärft sich Tag für Tag. Sollte die internationale Gemeinschaft nichts unternehmen, werden Millionen Frauen und Mädchen in Afghanistan ihrem Schicksal überlassen.“ (Julia Duchrow, stv. Generalsekretärin Amnesty International in Deutschland).

Für Witwen, alleinstehende Frauen mit Kindern und für Waisen gibt es praktisch keine Einnahmemöglichkeit außer Betteln oder Müllsammeln. Auch Frauen, die eine Ausbildung haben, wird der Zutritt zu Einkommen in der neuen politischen Lage weitgehend verwehrt. Frauen und Kinder benötigen regelmäßige Unterstützung von Hilfsorganisationen für ihr Überleben. Dabei würden sie viel lieber für sich sorgen und eine Perspektive für die Zukunft sehen  und diese selber gestalten.

In dieser Situation wird Hilfe zur Selbsthilfe sehr geschätzt. Der Münchener Verein „BANU-Initiative für Afghanische Frauen und Mädchen e. V.“ möchte deshalb das Projekt „Nähkurs" umsetzen, für das wir Spenden sammeln.

Ein Quilt für Ihre Spende
Die höchste Einzelspende für das Projekt „Nähkurs“ erhält ein textiles Unikat

Mittels Spenden wollen wir einen Nähkurs für mindestens 10 afghanische Witwen und Alleinerziehende finanzieren. Der Kurs besteht aus 3 Kursabschnitten, die jeweils 6-8 Wochen dauern. Nach erfolgreicher Absolvierung der 3 Kursabschnitte erhalten die Teilnehmerinnen ein Zertifikat und einen Nähkorb mit Garn, Schere, Maßband. Nach dem Kurs können die Frauen an den Nähmaschinen weiterarbeiten, die Näharbeiten verkaufen und auch für sich und ihre Kinder Kleidung nähen.

Insbesondere auf dem Land kann die Mehrheit der Frauen weder lesen noch schreiben. Deshalb soll in Kombination mit dem Nähkurs eine Erst-Alphabetisierung erreicht werden. Während des Kurses erlernen sie Zahlen, Maßeinheiten, das Messen und machen erste Leseschritte. Der Unterricht wird von erfahrenen Näherinnen und Lehrerinnen gestaltet.

Organisiert und durchgeführt wird das Projekt von „BANU-Initiative München für Afghanische Frauen und Kinder e.V.“ Der ausschließlich in ehrenamtlichem Engagement geführte Verein, der auf die Initiative von Gulalai Ghauss, selber aus Afghanistan stammend, zurückgeht. Sie leistet seit vielen Jahren Direkthilfe nach Afghanistan für Frauen/Witwen, deren Familien und Waisenkinder. Der Verein wurde u.a. mit dem Förderpreis Münchner Lichtblicke 2021 ausgezeichnet.

Neben der Akuthilfe ist das längerfristige Ziel der BANU-Initiative, insbesondere Witwen, durch die Ermöglichung der Ausübung eines geeigneten Handwerks bessere Lebensperspektiven zu eröffnen und Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Die Akteur:innen der Initiative sind in Afghanistan bestens mit ehrenamtlichen Vertrauenspersonen vernetzt und von München aus selbst mit den Unterstützungsempfängerinnen in Afghanistan in ständigem Kontakt. Sie tragen Sorge dafür, dass Spendengelder unmittelbar, verlustfrei und zielgerichtet in konkrete Unterstützung für Frauen und Kinder im Land umgesetzt werden und dokumentieren deren Verwendung.

Gulalai Ghauss, selbst vor 28 Jahren aus Afghanistan nach Deutschland geflohen, telefoniert regelmäßig mit den Frauen, um ihnen Mut zu machen. Ein Engagement, das auch ihre Mitstreiter:innen wie Yesim Buldun überzeugt hat. Auch sie ist ganz nah dran an den Schicksalen dieser Frauen, die sie unterstützen: "Ich kenne die Namen der Frauen und ich weiß, wie viele Kinder sie haben, kenne ihre Situation. Ich bekomme einfach eins zu eins mit, dass die Hilfe direkt an diese Frauen geht." (Interview Bayerischer Rundfunk, 15.06.2022)

Unser Spendenziel: 3.000,- Euro

Mit dieser Summe kann der Nähkurs für 10 Frauen vollständig finanziert werden. Gedeckt sind so Raummiete, Honorar für die Lehrerinnen, Material, Nähmaschinen, Bügeleisen, Schneide- und Bügeltische. Sollten wir mehr als 3000 Euro Spenden sammeln, würde damit entweder weiteres Material für die Kursteilnehmerinnen oder ein zweiter Nähkurs finanziert werden.

Die höchste Einzelspende belohnt unsere Projektgruppe SI TEXTILIA mit dem Wandbehang „It’s no longer a man’s world“.

Mitten in der Pandemie haben wir das Netzwerk SI Textilia, clubübergreifend aus Mitgliedern mehrerer Clubs von Soroptimist International (SI) Deutschland, gebildet.

Soroptimist International (SI) ist eine der weltweit größten Service-Organisationen berufstätiger Frauen mit gesellschaftspolitischem Engagement. SI ist parteipolitisch und konfessionell neutral. SI vereint Persönlichkeiten aus allen Kontinenten, Kulturen und Berufen, um sich weltweit für die Verbesserung der Lebensbedingungen für Frauen und Mädchen einzusetzen und zu einer besseren weltweiten Verständigung beizutragen. 

Die Projektgruppe SI Textilia trifft sich regelmäßig in Onlinemeetings und setzt sich mit den unterschiedlichsten Themen aus dem Textilbereich auseinander wie z.B. der Geschichte der Mode, früheren Standorten der Textilindustrie in Deutschland, Nachhaltigkeitsansätzen oder auch Problemen bei der Herstellung von Bekleidung und  durch Mikroplastik textilen Ursprungs in der Umwelt auseinander. Die Idee stammt vom Club Isartal/Bad Tölz. Die Initiatorin dort, Dorith Müller, hat in einem ersten Schritt die Clubs aus Augsburg, Krefeld und Hof eingeladen, alles Städte, die früher bedeutende Standorte der Textilindustrie waren und dies heute in  Textilmuseen präsentieren. Inzwischen ist auch eine Clubschwester aus Nürnberg dabei, weitere Interessentinnen sind jederzeit willkommen. 

10 Frauen aus 5 verschiedenen Soroptimist International Clubs haben im Rahmen von SI Textilia gemeinsam ein dekoratives textiles Kunstwerk für den guten Zweck geschaffen.  Jede hat mehrere Hexagone in der Tradition des "English Paper Piecing" von Hand zusammengenäht. Aus über 120 solcher Hexagone ist ein Charityquilt (ca. 120 x 160 cm groß) entstanden, der nun dekorativ einen Platz an einer Wand in Büro, Praxis oder zuhause sucht oder sich als Überwurf, Schoßdecke oder Baby-Quilt bei Ihnen nützlich machen möchte.

“It's no longer a man's world”

so haben wir unser Gemeinschaftswerk betitelt, denn wir haben dafür Herrenhemden, quasi ein Stück Männerwelt, zerschnitten und im Patchwork zu etwas Neuem, Kreativen, Weiblichen zusammengefügt. Zunächst als „humoriger“ Titel mit einem Augenzwinkern gewählt, wurde uns im Kontakt mit Gulalai Ghauss und Yesim Buldun von der BANU Initiative für Afghanische Frauen und Kinder dramatisch vor Augen geführt, wie leicht wir uns – trotz aller noch weiter verbesserungswürdigen Umstände – in der emanzipierten westlichen Welt lebend, tun und wie verheerend die Lebenssituation für Frauen und Mädchen nach wie vor in anderen Teilen der Welt ist. Afghanistan ist sicher eines der dramatischsten Beispiele.

Welchen besseren Zweck könnten wir, den Zielen und Werten von Soroptimist International verpflichtet, für unseren Charityquilt also wählen, als die Hilfe zur Selbsthilfe für Frauen in Afghanistan?

Helfen Sie mit, das Nähprojekt auf die Beine zu stellen und Frauen in Afghanistan Zugang zu Bildung / Ausbildung sowie dauerhafte Beschäftigung und wirtschaftliche Unabhängigkeit zu ermöglichen!

Kontakt: Evelyn Zuber, Soroptimist International Isartal / Bad Tölz, charityquilt[at]gmx.de

Weiterführende Informationen:
www.soroptimist.de
https://www.banu-initiative.de/
Flyer zur Spendenaktion zum Download siehe unten



Zugehörige Dateien
FlyerCharityQuilt  3 MB

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